Weihnachten nachdenklich



Wenn man mal den ganzen Kommerz vergisst,
fragt man sich, was von Weihnachten übrig ist?
Schon im August – in der heißen Zeit
stehn im Geschäft die Nikolause bereit,
Stollen, Plätzchen und Geschenke,
damit man früh auch schon daran denke,
dass Weihnachten nicht mehr lange hin!
Doch worin liegt da nur der ganze Sinn?

Früher standen wir vor der Wohnzimmertür.
Es raschelt und knackte immer hinter ihr.
Gespannt und mit leuchten Kinderaugen
– oft konnte wir es gar nicht glauben,
lagen Geschenke unterm Weihnachtsbaum.
Für manchen erfüllte sich ein kleiner Traum.
Selbstgemachtes gab's, Geld war keines da
doch war Weihnachten damals wunderbar.

© Cornelia G. Becker

Frommer Weihnachtswunsch





 

 

 

 

 

 

Frommer Weihnachtswunsch

Liebes Christkind, ich frage Dich:
Hast Du etwas Zeit für mich?
Möcht Dir einen Wunsch vortragen
und Dich um Erfüllung fragen.

Friede möge auf Erden sein.
Die Menschen nicht mehr gemein.
Freunde sein, das wäre gut.
Das gibt uns allen neuen Mut.

Essen für alle auf dieser Welt,
nicht die Suche nach Wohlstand + Geld.
Wenn alle teilen, das wär’ doch schön,
man könnte dann gemeinsam gehn.

Liebe und Freundschaft ist so wichtig.
Kein Fremdenhass – das wäre richtig.
Jung und Alt vertragen sich wieder
singen gemeinsam Weihnachtslieder.

Liebes Christkind, ich frage Dich:
Ist die Erfüllung denn nur für mich?
Es gibt viel mehr Menschen hier auf Erden.
Lass es doch wieder Weihnachten werden.

© Cornelia G. Becker

Knigge: Anstand und Sitte














Guten Tag und Danke und Bitte
waren damals Anstand und Sitte.
Heute kriegst Du keine Antwort mehr
und Benimm fehlt manchem sehr.

Türen vor der Nase zugeschlagen,
keiner hilft Dir mehr beim Tragen.
Auf „Guten Tag“ gibt's keine Reaktion.
Traurig ist das manchmal schon.

Rucksäcke sind heute abgeschafft
und sitzen müde auf einem Platz,
den eine alte Frau doch haben soll,
ein junger findet's auch noch toll.

Fällt älteren einmal etwas runter,
werden junge ganz schnell munter,
suchen das Weite bevor sie sich bücken
und haben Probleme mit dem Rücken.

In den Mantel hilft Dir keiner mehr,
dabei ist das gar nicht mal so schwer.
Wie wär's mit einem bisschen Höflichkeit?
Dankbar hält der andere ein Lächeln bereit.

Doch heute wird sofort geglaubt,
wenn jemand sich bückt, wird man beraubt.
Auf ein freundliches und nettes Hallo,
folgt mit fragendem Blick: „Hää?“ Oder so!

Im Regen lässt er sie den Einkauf schleppen,
er macht sich doch nicht selbst zum Deppen.
Sie nimmt es hin und denk so für sich:
das ist meiner... so ein kleiner Wicht.

Gentlemen, die gibt es heut nicht mehr
triffst Du einen fällt es Dir dann schwer
zu verstehen, dass er Dir gerne helfen will
und Du kriegst das nicht mehr wirklich hin.

Wie abgestumpft ist diese unsere Welt,
in der nur noch Ellenbogendenken zählt?
Dabei hätt' sie mit 'nem Hauch von Höflichkeit
mehr Lächeln und viel mehr Freundlichkeit.

© Cornelia G. Becker



Wenn die Seele sich verkriecht















In meiner dunklen Seelenkammer

In meiner dunklen Seelenkammer gehe ich auf und ab
und suche nach Türen und Fenstern, die sie nicht hat.

In meiner dunklen Seelenkammer gibt es oft kein Licht,
Einsamkeit und Schmerz schlagen mir Kälte ins Gesicht.

In meiner dunklen Seelenkammer bin ich wieder nicht Ich,
in Trauer und in Tränen verliere ich mein inneres Licht.

In meiner dunklen Seelenkammer fühle ich Wut und Zorn,
blicke in die Vergangenheit, versperrt ist die Sicht nach vorn.

In meiner dunklen Seelenkammer starr ich Löcher in die Wand,
und es gibt hier keine Brücken und auch keine helfende Hand.

In meiner dunklen Seelenkammer gibt's Mauern unglaublich dick,
kein Hoffnungsschimmer bringt mir ein kleines bisschen Glück.

In meiner dunklen Seelenkammer versinke ich in Depression,
es gibt keinen liebevollen Augenblick, nur düstere Vision.

In meiner dunklen Seelenkammer finde ich die Liebe nicht,
verzweifelt, ohne Lebenssinn, schreib ich traurig ein Gedicht.

In meiner dunklen Seelenkammer verstecke ich mich vor mir
und wünschte doch von ganzem Herzen, es wäre jemand hier.

© Cornelia G. Becker



Das Schicksal ist manchmal ein schwerer Lehrmeister. Es zwingt Dich in die Knie auf unterschiedliche Weise. Verletzt und verstört ziehst Du Dich in Deine 4 Wände zurück und traust Dich nicht mehr heraus.

Ob Krankheit, Tod oder seelische Verletzungen, es ist schwer diese Wege zu gehen und sich selbst immer wieder zu motivieren.
Manch einer zerbricht an diesem Schmerz und möchte am liebsten keine Menschen mehr sehen. Verloren ist das Vertrauen und die Hoffnung stirbt.
Andere verschließen ihre Herzenstür und haben Angst vor weiteren Verletzungen. Freiwillig gehen sie in die Einsamkeit und bleiben lieber allein.
Oder sie kämpfen mit Depressionen und Trauer oder Wut und Ohnmacht.

Wie auch immer Dich das Schicksal herausfordert, der Rückzug hinter Mauern ist immer der falsche Weg.

Sperr Dich nicht selbst ein! Beginne wieder zu leben.
Reiß die Mauern ein und lass Licht herein!
Es ist Dein Leben. Lebe es!

© Cornelia G. Becker