Schuldgefühle
In Schuldgefühlen hab ich mich halten lassen.
Ich hab mich gefügt - heute kann ich's nicht fassen.
Hat mich nur einer deswegen mehr geliebt?
Hab ich dadurch mehr Anerkennung gekriegt?
Es ist einfacher, ein Schuldautomat zu sein.
Da wirft ein anderer eine kleine Münze rein,
und schon läuft ein Film automatisch ab
und hält mich tagelang betroffen in Trab.
Doch an "Fehler" glaub ich heute nicht mehr.
Mir kommt dabei Eigenverantwortung quer.
Hinterher ist man nämlich immer schlauer
und weiß dann Manches auch genauer.
Sich all den Schuldgefühlen hinzugeben,
hindert daran, in der Gegenwart zu leben.
Sie sind nämlich eine unsinnige Reaktion.
Wer braucht all diese Schuld denn schon?
Es ist meine Zeit, die ich damit verschwende,
wenn ich ständig über andere nachdenke.
Sie habe nur einen Schuldigen gesucht,
ihre Ohnmacht auf meinem Konto verbucht.
Wie eine Marionette, an Strippen gezogen,
hab ich mich so viele Jahre verbogen.
Das erkennen und daraus zu lernen - darin liegt der Sinn,
nicht verbiegen, sondern leben - was ich wirklich bin!
© Cornelia G. Becker
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen