Ein kleiner Rückblick


Sicherlich fragen wir uns alle früher oder später einmal, wer wir wirklich sind und wer wir sein wollen. Auch ich habe mir in diesem und in den Jahren davor viele Gedanken darüber gemacht.

Wer bin ich? Wer möchte ich sein? Welcher Teil von mir hat sich - aus Angst davor, nicht geliebt zu werden - den anderen angepasst? Welcher Teil von mir lebt somit etwas, dass ich nicht wirklich bin? Bin ich mein Körper? Bin ich das, was andere in mir sehen? Bin ich das, was sie von mir sagen? Wie möchte ich sein? Wer möchte ich sein? Wer bin ich nach meinem ganz persönlichen Empfinden? Was lebe ich nicht aus Angst vor...? Wo passe ich mich einfach so an - ohne zu hinterfragen? Welche Schuhe von anderen habe ich angezogen, die mir gar nicht passen? Unter welchem Tarnmantel verstecke ich mein ureigenstes Ich? Was ist das überhaupt - dieses Ich?

All diese Fragen haben mich sehr lange und sehr intensiv beschäftigt und immer wieder waren sie Steine auf meinem Weg, die ich umgehen, mühsam zerkleinern oder wegräumen musste. Doch sie haben mich mehr und mehr zu mir selbst gebracht und mir viele Türen geöffnet, die ich für verschlossen hielt.

So habe ich im Laufe der Zeit immer mehr Puzzleteile zu meinem Persönlichkeitsbild zusammengetragen und immer öfter Entscheidungen getroffen. Ich habe mal mit mehr und mal mit weniger Konsequenz die Schuhe und Tarnmäntel zurückgegeben und mich bedankt. Ich bin Wege gegangen, die einsam waren und die ich auch ganz allein gehen musste. Ich habe versucht meine Gefühle intensiver wahrzunehmen. Ich habe versucht meine ganz persönliche Wahrheit zu finden.
Auch heute bin ich noch auf diesem Weg. Auch heute noch ändert sich meine Wahrheit. Es ändert sich meine Sichtweise, weil ich neue Erkenntnisse gewinne und sie für mich umsetzen möchte.
Ich bin auf dem Weg zu mir selbst. Es ist ein Abenteuer, eine Herausforderung und spannend. Es ist eine besondere Aufgabe, den eigenen Lebenssinn zu suchen. Ob ich ihn finden werde... ich lass mich überraschen.

Vielleicht ist das Leben ja wirklich nur eine Illusion?

Vielleicht kommen wir alle aus dem Nichts und gehen zurück ins Nichts?

Vielleicht ist alles, was dazwischen liegt, nicht wirklich wichtig und bedeutet „nichts“?

Vielleicht glauben wir alle nur, dass wir etwas kontrollieren können, um dann festzustellen, dass all dieser Kontrollzwang so unwirklich ist wie wir selbst?

Vielleicht ist die einzige Wahl, die wir wirklich haben, die, dass wir uns für das Hier und Jetzt - ohne Einschränkungen - entscheiden können. Die Wahl, wahrzunehmen, wer, wie und was wir sind und auch danach zu leben.

Ich wünsche allen meinen Lesern ein spannendes und kreatives Jahr 2016

Ihre
Cornelia G. Becker

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