Das ist eine sehr spannende Erfahrung.
Was ich dabei herausgefunden habe:
- Es gibt immer mehr spezifische Gruppierungen, die immer mehr Fachwissen anhäufen.
- Es gibt immer mehr Einteilungen in Symptom-Kategorien und Krankenheiten erhalten ihre Namen, damit man sie besser behandeln kann.
- Es gibt Aussagen und Statistiken über einzelne Krankheiten und welche Folgen sie voraussichtlich haben werden.
- Es gibt immer mehr Medikamente und Operationsmöglichkeiten und die Menschen werden wohl immer älter.
- Es gibt eine unglaubliche Flut von Informationen, die der Fachmann schon nicht komplett kennen kann und der Laie oft nicht versteht.
Das ist zumindest ein Auszug meines Fazits aus den vielen Beiträgen.
Was mich sehr nachdenklich stimmt:
- Jeder Menschen ist ein Individuum, ein Unikat sozusagen. Für jeden einzelnen Menschen ergeben sich an unterschiedlichen Tagen sehr unterschiedliche Befindlichkeiten, die sich genauso unterschiedlich auf die Krankheitssymptome auswirken. D.h. an zwei Tagen kann ich das Gleiche essen, das Gleiche trinken und alles zur gleichen Zeit wie am Tag davor und trotzdem unterschiedet sich der 1. vom 2. Tag.
- Je mehr Fachwissen angehäuft wird, desto starrer sind die eingefahrenen Bahnen. Meint:
Die einen glauben, dass Ernährung die alleinige Ursache für die Krankheiten des Menschen ist. Die anderen sind davon überzeugt, dass die Seele die größte Rolle spielt. Wieder andere denken, dass unsere Wohlstandsgesellschaft und die damit verbundene Bequemlichkeit Schuld hat. - Der Profit und die Rentabilität spielen eine herausragende Rolle in der "humanen" Medizin. Das Interesse der Pharmaindustrie, der Krankenhäuser, der Ärzte und Therapeuten ist scheinbar größer, wenn es um die eigene Existenz geht. Das Geschäft mit der "Gesundheit" scheint in sehr lukratives zu sein. Stellt sich die Frage nach dem Eid, den sie alle leisten müssen???
- Je fachspezifischer die Medizin geworden ist, desto weniger wird der "gesamte" Mensch – Körper, Geist und Seele – als Einheit gesehen.
- Und was wirklich erschreckend ist:
Die meisten dieser Kapazitäten sind so von sich überzeugt, dass sie nicht einmal in Betracht ziehen, dass sie von der Mehrheit der Funktionen unseres Körper-Universums überhaupt keine Ahnung haben.
"Götter" in weiß, die glauben, sie wüssten alles... "Narzisten" in Positionen, die so viel Verantwortung übernehmen und bei all diesen Unmengen von Informationen genau wissen, was sie da tun.
Zu allem Überfluss scheint es immer mehr Patienten zu geben, die es mit dem Hinterfragen nicht so eng sehen und diesen "weißen Kitteln" mehr vertrauen entgegenbringen als es umgekehrt der Fall ist.
Wenn es dann zu Diskussionen kommt, ist der Arzt auf jeden Fall der "Wissende" und der Patient belügt sich vermutlich selbst und wird dann schnell in die Schublade "SP" (schwieriger Patient) eingestuft.
Selbstdenkende Menschen, die hinterfragen und wissen wollen, sind heutzutage nicht gewünscht und kosten Zeit. Außerdem sind sie eine Herausforderung. Denn es könnte vorkommen, dass sie so informiert sind, dass der Arzt möglicherweise in die Position kommen könnte, dass er zugeben muss, dass er sich auf diesem Gebiet gar nicht so gut auskennt.
Das soll keine Hetzkampagne gegen Ärzte sein – vielmehr Ausdruck der Hoffnung, dass Patienten wieder mehr bereit sein könnten, sich ihrer Eigenverantwortung bewusst zu werden.
Denn der Arzt muss ihre Schmerzen nicht erleiden. Er muss sich auch nicht operieren lassen. Er stirbt auch nicht an der Krankheit.
Von den verschriebenen Medikamenten möchte ich hier gar nicht erst anfangen, sonst gibt das ein Endlosartikel, den keiner mehr lesen will, weil er ohnehin schon weiß, was drin stehen würde.
In diesem Sinne hoffe ich, dass ich etwas zur Nachdenklichkeit beitragen konnte.
© Cornelia G. Becker
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