Die Erschaffung der Zeit gibt uns die Möglichkeit,
Ereignisse in Schubladen zu sortieren.
So können wir sie beurteilen und ggf. auch verurteilen.
Wir können sie einteilen
in "gute" und "schlechte",
in "richtige" und "falsche"
Erfahrungen.
In jedem einzelnen Augenblick,
in dem wir uns damit beschäftigen,
sind wir nicht im Jetzt.
In jedem einzelnen Augenblick,
in dem wir versuchen,
die Zukunft zu planen,
sind wir nicht im Jetzt.
Wer hat uns eigentlich beigebracht,
dass ein solches Verhalten wichtig und notwendig sei,
für ein funktionierendes Zusammenleben?
(Wer hat eigentlich einen Nutzen davon?)
Ist es vielleicht unsere Angst,
diese Welt könnte wie eine Seifenblase zerplatzen,
wenn wir jedem die Möglichkeit einräumen,
mit seiner (Lebens-)Zeit zu tun,
was er wirklich will?
Wie oft im Leben rennen wir hinter etwas her,
um - wenn wir es dann auch erreichen - festzustellen,
dass es gar nicht so wichtig war
oder gar nicht so toll ist?
Wie oft fragen wir uns in unserem Leben:
"War das etwa schon alles?"
Je älter wir werden, desto mehr Panik kann diese Frage in uns auslösen.
Mancher ist gar davon überzeugt,
er würde alles anders machen,
wenn er doch nur noch einmal von vorne beginnen könnte.
Würde es ihm dann gelingen,
einen einzigen Augenblick
mit Achtsamkeit und Dankbarkeit,
mit Demut und Seligkeit,
mit Licht und Liebe
zu füllen?
© Cornelia G. Becker
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