Meine Abnehm-Aktion


Es war ein Tag Ende April, als ich auf den Gedanken kam:
Abnehmen muss doch auch noch anders funktionieren und vor allem dauerhafter, als uns diese Abnehm-Industrie weiß machen will?
Wie beeinflusst eine Abnehmkur meinen Diabetes?

Nun Smoothies sind ja gerade der letzte Schrei und über die Sommermonate erfrischend und einfach toll.
Was ich dabei festgestellt habe: So lecker sie auch sind (wenn man sie wirklich selbst macht), so sehr fehlt mir auch das Kauen.
Da stellte sich die Frage, ob Obst und Gemüse essen und beißen nicht die bessere Alternative ist?

Ich beschloss also meine ganz eigenen Erfahrungen zu machen und - wenn möglich - mindestens ein halbes Jahr durchzuhalten und optimalerweise dabei 20 kg abzunehmen.

Jetzt bin ich, wenn ich etwas wirklich will, ein sehr disziplinierter und und vielleicht auch sturer Mensch.
Allein die Idee zog schnell die üblichen Kommentare an, die ich allerdings sehr gut ignorieren konnte.

Mein Plan war:

Kein Brot mehr. Nur am Wochenende Vollkornbrötchen.
Wenig Nudeln und Kartoffeln.
Wenig Fleisch.
Über den Sommer möglichst naturbelassene Gemüsesorten und Obst - mit oder ohne Joghurt.
Immer wieder mal einen Smoothie (mit Zucchini, Melone und Zitrone oder auch mit Joghurt) und mindestens 3-4 Liter Wasser am Tag.

Außerdem ein kleines ganz persönliches Fitness-Programm, d.h.:
45 min Radfahren täglich
50 min Hanteltraining täglich
ab und zu eine Wandertour um meinen geliebten See herum.

Start: SOFORT!

Das klappte besser als ich dachte und in den ersten 3 Wochen waren die ersten 10 kg weg. Man könnte das jetzt auf die sportliche Aktivität schieben. Aber ich bin auch vorher schon über einige Jahre hinweg jeden Tag 30-60 min Rad gefahren und das wirkte sich gar nicht aus.
Manche würden jetzt sicher einwerfen, dass die Aussage über die "Weizenwampe" ja durchaus ihre Berechtigung hat. Dem würde ich - mit dieser Erfahrung - ebenfalls zustimmen. Aber ob es das allein war?
Nach diesen drei Wochen war mit abnehmen erst einmal Feierabend - zumindest in diesem Tempo. Es pendelte sich ein. In den nächsten 3 Monaten habe ich dann ca. 3 kg pro Monat abgenommen und mich darüber sehr gefreut. Danach war allerdings Ende der Fahnenstange und ich habe höchstens noch ein halbes Kilo pro Monat abgenommen.
Mein Körper reagierte auf die Ernährungsumstellung. Allerdings nicht - wie ich erst dachte - mit Heißhungerattacken. Nein, die gab es so eigentlich nicht. Allerdings zeigten sich andere "Begleiterscheinungen".
Der Diabetes veränderte sich. Ich musste kaum noch Insulin spritzen und konnte den HbA1c-Wert dennoch gleich halten.
Der Blutdruck ging runter und pendelte sich bei 120/80 ein. Das war wesentlich besser als vorher.
Meine Haut erholte sich zusehends und ich fühlte mich - auch mit wenig Schlaf - richtig fit.
Auch die Lebenseinstellung wurde dadurch positiv verändert.

Der einzige "negative" Punkt war:
Ich musste meinen Kleiderschrank ausräumen und mich neu einkleiden.

Heute Morgen habe ich dann mal so zusammengefasst, was ich in den letzten 6 Monaten geleistet habe und wenn ich das so als Summe sehe, bekommt es noch eine ganz andere Bedeutung :) :)

Ich habe insgesamt 280 Stunden in meine Aktivitäten investiert.
Ich bin insgesamt 2405 km Rad gefahren.
Die Hanteln habe ich insgesamt 103 Stunden lang gequält.
235 km bin ich gewandert.
Dabei habe ich insgesamt 114000 kcal verbraucht.
Ich habe die angesetzten 20 kg tatsächlich erreicht und auch gehalten.

Wenn mir jemand gesagt hätte, dass das alles über 50 auch noch funktioniert, hätte ich ihn blöd angeguckt und ihn gefragt, ob er spinnt.
Heute weiß ich es besser und das tut unglaublich gut.

Ich wünsche allen, die sich auf diesen Weg machen wollen ganz viel Durchhaltevermögen und viel Erfolg.


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